Akzessions-Nummer
BVAL-901346
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Trivialname
Rizinus -
Gattung
Ricinus -
Art
communis -
Botanischer Autor Art
L. -
Akzessions-Name / Sorte
Elita -
Pflanzenfamilie
Wolfsmilchgewächse -
Lebensdauer
annuell (einjährig) -
Eingangsdatum
20030626 -
Ursprungsland
Italien -
Biologischer Status der Akzession
Traditionelle Kulturpflanze/Landsorte -
Art der Lagerung
mittelfristig;langfristig -
Status im Multilateralen System
Nein -
AEGIS-Status
Nein
Charakterisierungs- und Evaluierungsdaten
-
Samenfarbe
rotbraun, schwarzgrau marmoriert -
Samenfarbe
red-brown, greyish black marbeled -
Samenform
eiförmig -
Samenform
ovate -
Samenoberfläche
matt -
Samenoberfläche
matt -
Stängel
rundlich, weißlich bis rötlich überlaufen, manchmal verholzt, wechselständig beblättert -
Therapie
med. Kohle, oder erbrechen lassen -
Vergiftung
Übelkeit, blutiges Erbrechen, blutiger Durchfall, Leberschaden, Nierenentzündung, Kreislaufkollaps -
Vergiftung
Sickness, bloody vomiting, bloody diarrhoea, liver damage, nephritis, circulatory collapse. -
Verwechslung
mehrere Varietäten -
Vorkommen
Heimat: wahrscheinlich Indien oder tropisches Afrika; nur in Kultur bekannt, in allen tropischen Ländern angebaut; in Mitteleuropa als Zierpflanze in Gärten; in Südeuropa oft verwildert auf Schuttplätzen; gelegentlich kultiviert, selten in einigen Ländern Österreichs (Bgld, W, NÖ, OÖ; Stmk, Sbg) -
Vorkommen
Originating probably India or tropic Africa; cultivated in all tropical countries; in Central Europe as ornamental plant in gardens. In southern Europe savaged on dumps -
Zubereitung
Rizinusöl im Handel erhältlich -
Blattform
lang gestielt, einfach, handförmig gespalten, 7-11-lappig, 30-70 cm groß -
Blattoberfläche
glänzend grün -
Blattrand
gekerbt -
Blühfarbe
weibliche Blüten: rote Stempel; männliche Blüten: weiß-gelbe Staubblätter -
Blütenbau
eingeschlechtlich, in der oberen Hälfte des Blütenstandes werden nur die an den roten Stempeln zu erkennenden weiblichen Blüten gebildet, in der unteren Hälfte befinden sich die männlichen Blüten mit zahlreichen weiß-gelben Staubblättern -
Blütenstand
endständige Rispen -
Droge / verwendeter Pflanzenteil
GIFTPFLANZE; natives und raffiniertes Rizinusöl (Ricini oleum virginale bzw. raffinatum laut Pharmacopoeia Europea), das durch Kaltpressung aus den Samen (Ricini semen) gewonnene Öl -
Droge / verwendeter Pflanzenteil
Seeds -
Frucht
weichstachelige dreifächerige Kapselfrüchte, in 2-3 einsamige Teilfrüchte (Kokken) zerfallend -
Geruch
schwach charakteristisch -
Geruch
slightly characteristic -
Geschmack
zunächst mild, dann kratzend -
Geschmack
mellow at the beginning, afterwards scratchy -
Hinweise
Gefährlichkeitsgrad: sehr stark giftig + + +; giftige Pflanzenteile: Samen: für Kinder schon 5-6 Samen tödlich, für Erwachsene 10-20 Samen -
Inhaltsstoffe
fettes Öl: Hauptkomponente ist Triricinolein (70-77 %), Proteine (Lectine, hochtoxisches Glykoprotein Ricin), ferner Alkaloide (u. a. Ricinin) -
Inhaltsstoffe
Ricin (Toxalbumine), Ricinin (Nitril). -
Nutzung / Verwendung
Rizinusöl zur kurzfristigen Anwendung bei Verstopfung als mildes Abführmittel (Die Giftstoffe bleiben in den Pressrückständen zurück, so dass das Öl selbst giftfrei ist und vorwiegend aus unwirksamen Triglyzeriden der Rizinolsäure besteht. Im Dünndarm wird durch körpereigene Fett spaltende Enzyme (Lipasen) die eigentlich wirksame Rizinolsäure freigesetzt. Diese hemmt die Aufnahme von Natrium und Wasser aus dem Darm, sodass ein zusätzlicher Einstrom von Mineralien (Elektrolyten) und Wasser in den Darm entsteht. Auf diese Weise wird die Stuhlmenge vergrößert und erweicht und eine abführende Wirkung tritt ein. Zusätzlich reizt die freigesetzte Rizinolsäure die Darmschleimhaut, wodurch ebenfalls eine abführende Wirkung entsteht.); HOMÖOPATHIE: Ricinus communis HAB 34 aus den reifen Samen bei Durchfallerkrankungen; INDUSTRIE: Rizinusöl dient ferner zur Herstellung von Kosmetikmitteln, sowie von Farben und Lacken; man nutzte es auch als Schmiermittel in Motoren. Das nach der Ölgewinnung verbleibende Rizinusschrot findet weltweit als Düngemittel Verwendung. Der Giftstoff Ricin wurde 1962 als chemischer Kampfstoff zum Patent angemeldet, er wirkt als Atemgift.
Erhalter
AUT001
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit - Abteilung Pflanzengenetische Ressourcen
4020
Linz